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Bildverarbeitung mit Fouriertransformation
Die Fouriertransformation (FT) ist ein vielfach genutztes Hilfsmittel für
strukturelle Untersuchungen aller Art. Periodisch wiederkehrende Funktionen
werden durch die FT sichtbar. Mit der Fouriertransformation können z.B. die
einzelnen Frequenzen eines Tongemisches herausgefiltert werden oder
regelmäßige Strukturen in einem Bild untersucht werden. In dieser Arbeit wurde
die FT verwendet um zu untersuchen, ob bzw. wie regelmäßig die hexagonale
Struktur des HPI-layers auf die dünne darüberliegende Schicht übertragen
wurde. Die zweidimensionale FT und Rücktransformation folgt dem
zweidimensionalem Fourierpaar [9, Seite 241]:
Eine numerische Berechnung der Fouriertransformation, die für eine Berechnung
durch den Computer notwendig ist, stützt sich grundsätzlich auf die diskrete
Fouriertransformation [9, Seite 379]:
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(3.7) |
Die Auswertung der diskreten FT dauert für große M und N selbst bei sehr
schnellen Rechnern noch relativ lange. Es wurde jedoch schon früh die schnelle
Fouriertransformation (FFT)3.7 entwickelt, die eine einfache Berechnung
der FT durch einen besonderen Algorithmus ermöglicht. Ausführliche
Erörterungen zum FFT-Algorithmus sind z.B. in [9] und
[10] zu finden.
Die FT hat für die strukturellen Untersuchungen in dieser Arbeit zwei große
Vorteile: Erstens ist es über die FT sehr einfach, aus den REM- und
AFM-Aufnahmen, hoch- und niederfrequentes Rauschen herauszufiltern und
dadurch die Struktur deutlicher herauszustellen. Zweitens schließt die FT
eine optische Täuschung des menschlichen Auges aus.
Abbildung:
Filterungsprozeß über die Fouriertransformation;
(a) Ursprungsbild, (b) Fouriertransformation des Ursprungsbildes, (c)
Fouriertransformation nach dem Filterprozeß, (d) Rücktransformation
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Die REM und AFM Bilder der Proben werden zur Bewertung mit dem
Bildbearbeitungsprogramm GIMP Version 1.1.11 bearbeitet. Zuerst wird mit Hilfe
eines Skriptes, die Anzahl der im Bild verwendeten Graustufen (meist nur 100
bis 150) auf 256 Graustufen erhöht und so der Kontrast verbessert. Abbildung
2.4 zeigt beispielhaft den nun folgenden Filterprozeß über die FT.
Ein möglichst großer Ausschnitt der S-layer wird ausgewählt (a) und mit dem
,,GFourier Plug-In`` des Programms Fouriertransformiert. Im
entstandenen Fourierbild (b) sind bei gelungener Strukturierung schon sechs,
in einem Hexagon angeordnete Punkte zu sehen. Mit Hilfe des GFourier Plug-Ins
wird nun hoch- und niederfrequentes Rauschen herausgefiltert. Übrig bleibt ein
deutlich zu sehendes Hexagon (c) und eventuell noch weitere Nebenmaxima. Wird
diese gefilterte FT wieder zurücktransformiert, tritt die gleichmäßige
hexagonale Struktur deutlich hervor (d).
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Michael Panhorst
2001-01-23