Mit dem magneto-optischen Kerr-Effekt kann die Magnetisierung dünner Schichten
untersucht werden. Wird linear polarisiertes Licht an einem ferromagnetischen
Festkörper reflektiert, entsteht elliptisch polarisiertes Licht. Die
Polarisationsellipse mit der Elliptizität ist gegenüber dem
Polarisationsvektor des einfallenden, linearpolarisierten Lichtes um den
Kerr-Drehwinkel
gedreht [20]. In Abhängigkeit eines
von außen angelegten Magnetfeldes wird der Kerr-Drehwinkel
gemessen. So erhält man eine Hystereseschleife, die der Magnetisierung an der
Oberfläche entspricht. Die Eindringtiefe des Lichts ist sehr stark vom
Material abhängig und liegt bei etwa 10nm für die hier verwendeten
ferromagnetischen Metalle. Durch die darunterliegende SiO
Schicht (Glas)
geht das Licht ungehindert durch und das darunterbefindliche Si verändert den
Polarisationsvektor nicht. Daher gibt nur die ferromagnetische Metallschicht
auf der Oberfläche ein Signal in der MOKE Apparatur.
Nicht zusammenhängende Inseln in dünnen magnetischen Schichten verhalten sich
unterhalb einer bestimmten Größe superparamagnetisch
[22, Kapitel 2.4]. Die in dieser Arbeit hergestellten
Nanostrukturen, mit einer Größe von etwa 80nm, sind vermutlich klein
genug um superparamagnetisches Verhalten zu zeigen. Aus diesem Grund wurden
die Proben auch in einer Tieftemperatur MOKE Apparatur untersucht.
Die Messungen erfolgten in zwei verschiedenen MOKE Apparaturen. In einem MOKE Meßstand, der von D. Sudfeld an der Universität Bielefeld aufgebaut wurde [60], sowie in einer Tieftemperatur MOKE Apparatur am IFW Dresden in der Arbeitsgruppe von Dr. Schäfer [17].