Im Rasterelektronenmikroskop wird die Oberfläche der Probe mit einem
Elektronenstrahl abgetastet. Der Elektronenstrahl wird in einer
Elektronenstrahlkanone meist durch ein Wolfram-, ein Lanthanhexaborid-Filament
(LaB) oder eine Feld-Emissions-Kathode erzeugt. Er wird mit
elektrischen oder magnetischen Linsen auf die Probenoberfläche fokussiert und
rastert einen bestimmten Bereich ab. Die Größe dieses Bereichs bestimmt die
Auflösung des REM, wobei die Auflösung bestenfalls 1nm betragen
kann [62]. Die kinetische Energie der Elektronen, die
typischerweise zwischen 5 und 30keV liegt, bestimmt auch die
Eindringtiefe [33]. Durch die Wechselwirkung der Elektronen mit der
Probe entstehen Sekundär-Elektronen, rückgestreute Elektronen,
Auger-Elektronen, Röntgenstrahlung und in manchen Fällen auch Licht. Diese
Signale können durch unterschiedliche Detektoren aufgenommen und
jeweils auf einem synchron rasternden Monitor dargestellt werden.
Die einzelnen Signale geben unterschiedliche Informationen über die Probe. Die Sekundärelektronen entstehen, wenn ein hochenergetisches Elektron eine weiteres Elektron aus der Atomhülle herausschlägt. Die Sekundärelektronen können nur aus der obersten Schicht der Probe kommen, da ihre Energie weniger als 50eV beträgt und geben daher hauptsächlich topographische Informationen. Die rückgestreuten Elektronen sind weniger zahlreich, aber haben dafür höhere Energien als die Sekundärelektronen. Sie kommen aus etwas tieferen Schichten als die Sekundärelektronen und geben hauptsächlich Materialkontrast. Für die rückgestreuten Elektronen gilt: Elemente mit einer höheren Atommasse geben einen helleren Kontrast [62]. Auger-Elektronen und Röntgenstrahlung können bei dem Rekombinationsprozeß entstehen, nachdem ein Sekundär-Elektron herausgeschlagen wurde. Sie geben insbesondere Aufschluß über die chemische Zusammensetzung der Oberfläche [25].
Da topographischen Unterschiede von nur wenigen Nanometern über die Detektion der Sekundärelektronen nicht sichtbar gemacht werden können, wurde in dieser Arbeit nur der Detektor für die rückgestreuten Elektronen verwendet und somit der Materialkontrast auf der Probenoberfläche untersucht. Die REM Bilder geben daher aber keine Informationen darüber ob Nanodots3.5 oder Nanoscreens3.6 zu sehen sind.
Alle Proben wurden mit einem REM vom Typ 1530 der Firma ,,Leo``
untersucht. Die Bilder wurden bei der Standardblendenöffnung von
30m, mit dem In-Lens-Detektor (rückgestreute Elektronen) und einer
Beschleunigungsspannung von 5 oder 10kV aufgenommen. Die Vergrößerung ist
stufenlos verstellbar und für jedes REM Bild in dieser Arbeit über einen
Balken fester Länge angeben. Eine präzise Einstellung von Fokus und Stigmation
ist notwendig, um die hergestellten Nanostrukturen abbilden zu können.